Animation von Marta Pucci

Lesezeit: 8 min

Was ist "normal"?: Menstruationsdauer

*Übersetzüng: Clara Müller-Kühn

Das Wichtigste zum Thema:

  • Die typische Menstruationsdauer für eine Person, die weder hormonelle Verhütungsmittel noch eine Spirale verwendet, beträgt 8 Tage oder weniger

  • Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, das Verhütungspflaster, der Ring oder die Spirale verkürzen oft die Menstruationsdauer

  • Kupferspiralen können die Menstruationsdauer verlängern

Als Menstruationsdauer wird die Anzahl aufeinanderfolgender Blutungstage innerhalb jedes deiner Menstruationszyklen bezeichnet.

Bei der Menstruation kommt es zur Ablösung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Während deiner Menstruation fließen Blut und Endometriumgewebe durch deine Zervix und Vagina. Der erste Tag deiner Menstruation gilt als erster Tag deines Menstruationszyklus.

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Die Menstruation ist ein gesunder und gewöhnlicher Teil des Monatszyklus. Anhaltende oder starke Menstruationsblutungen können jedoch einen Eisenmangel zur Folge haben, der wiederum zu Blutarmut und/oder Unwohlsein führen kann (1-3). Lang andauernde oder starke Menstruationsblutungen können ebenfalls ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein, das ärztlich behandelt werden sollte. Es ist auch möglich, dass du zu starken Menstruationsblutungen neigst, selbst wenn deine Menstruationsdauer im Normalbereich liegt.

Kurze Menstruationsblutungen sind in der Regel seltener ein Grund zur Besorgnis, können aber in einigen Fällen ein Indiz für ein gesundheitliches Problem sein. Eine plötzliche und kurze Menstruation kann manchmal auch eine schwangerschaftsbedingte Schmierblutung sein (4).

Schmierblutungen oder Blutungen an Tagen, die nicht mit der Menstruation zusammenfallen, sollten nicht als Teil der Menstruation betrachtet werden. Du solltest sie in der App als Schmierblutungen tracken.

Wenn deine Menstruation unregelmäßig ist oder länger andauert, solltest du ärztlichen Rat einholen. Es könnte eine zugrundeliegende Erkrankung wie das polyzistische Ovarialsyndrom (PCOS), Myome, Gebärmutterpolypen oder Blutungsstörungen (3,5) vorliegen.

Was ist die übliche Menstruationsdauer bei Menschen, die *nicht* hormonell verhüten

Menstruationsdauer bei Erwachsenen

Bei einer erwachsenen Person, die weder ein hormonelles Verhütungsmittel noch eine Spirale anwendet, beträgt die übliche Menstruationsdauer bis zu 8 Tage (6).

An den ersten zwei Tagen der Menstruation ist die Blutung in der Regel am stärksten; an den darauffolgenden Tagen wird sie kontinuierlich schwächer (7). Schwankungen bei der Menstruations- und Zyklusdauer sind nichts ungewöhnliches, da sich deine Menstruation im Laufe deiner reproduktiven Lebensphase verändert (7, 8). Wenn deine Menstruation regelmäßig mehr als acht Tage dauert, solltest du das ärztlich abklären lassen (6, 7).

Menstruationsdauer bei Heranwachsenden

Die Menstruationsdauer bei Jugendlichen rund um die *Menarche* (erste Menstruation) kann stark variieren. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn deine Zyklen in den ersten Jahren nach deiner ersten Menstruation ein wenig unregelmäßig sind. Unregelmäßig bedeutet, dass die Menstruation nicht unbedingt bei jedem Zyklus zur gleichen Zeit auftritt und dass sie von Zyklus zu Zyklus variieren kann. Im Laufe deiner Pubertät werden Menstruationsdauer und Zyklus immer regelmäßiger, können aber immer noch ein wenig schwanken (9,10).

Die typische Menstruationsdauer bei Heranwachsenden liegt zwischen 2 und 7 Tagen, kann aber in manchen Fällen länger oder kürzer sein (9).

Wie lange dauert die "Menstruation" typischerweise bei Menschen, die hormonell verhüten (z. B. mit Pille, Ring oder Verhütungspflaster)?

Hormonelle Verhütungsmethoden wie die Pille, der Vaginalring oder das Verhütungspflaster steuern die Ausschüttung und Regulierung von Hormonen wie Östrogen und Progesteron in deinem Körper. Bei korrekter Anwendung verhindern die Hormone in deinem Verhütungsmittel, dass in deinen Eierstöcken eine Eizelle heranreift und abgegeben wird (Eisprung).

Die Anzahl Blutungstage und die Menstruationsdauer hängen von der Art der hormonellen Verhütung ab, die du anwendest. Blutungen treten üblicherweise während der „hormonfreien Tage“ auf (der Zeitraum, während dem du Placebo-Pillen einnimmst oder die Pause vor einem neuen Ring oder einem neuen Verhütungspflaster). Die Blutung, die du bei der Anwendung hormoneller Verhütungsmittel hast, wird Entzugsblutung genannt und gilt nicht als Menstruationsblutung. Grund für die Entzugsblutung ist der Abfall von Sexualhormonen in deinem Körper an den Tagen, an denen du dir über deine Pille, dein Verhütungspflaster oder deinen Ring nur wenig oder gar keine Hormone zuführst (6,11).

Viele Menschen, die hormonell verhüten, stellen eine leichtere Blutung bei sich fest, bei einigen bleibt die Blutung sogar ganz aus (12). Durch den Einfluss von hormonellen Verhütungsmitteln baut sich die Gebärmutterschleimhaut nicht so dick auf, wie es ohne hormonelle Verhütungsmittel der Fall wäre. Dies führt in der Regel zu leichteren oder gelegentlich ausbleibenden „Menstruationsblutungen“, insbesondere bei Menschen, die bereits über viele Monate oder Jahre hinweg hormonelle Verhütungsmittel verwenden.

Manche Menschen entscheiden sich auch, die Blutung zu überspringen während sie hormonell verhüten, indem sie die "hormonfreien Tage" weglassen. Bei einigen hormonelle Verhütungsmethoden wird ein Zyklus mit einer typischen Zyklusdauer nachgeahmt (in der Regel 28 Tage), während andere hormonelle Verhütungsmittel durchgehend sind, d. h., dass es nur einmal alle drei Monate oder sogar nur einmal im Jahr zu einer Blutung kommt (11).

Wie lange dauert die "Menstruation" typischerweise bei Menschen, die mit einem reinen Gestagen-Präparat verhüten (z. B. Minipille, Verhütungsspritze, Hormonimplantat)?

Es gibt verschiedene hormonelle Verhütungsmethoden, die jeweils unterschiedliche Arten und Mengen von Hormonen beinhalten. Einige Verhütungsmittel enthalten keine Östrogene, sondern ausschließlich Gestagene – eine synthetische Form von Progesteron (13). Zu diesen Methoden gehören Gestagen-Pillen (auch Minipille genannt), Gestagen-Spritzen (auch Dreimonatsspritze oder Verhütungsspritze genannt) oder Gestagen-Implantate (13).

Blutungen können unter dem Einfluss von Verhütungsmitteln auf reiner Gestagen-Basis stark variieren. Veränderungen bei der Menstruationsdauer und -stärke sind durch hormonelle Schwankungen bedingt. Diese Hormone beeinflussen das Wachstum und den Abbau deiner Gebärmutterschleimhaut.

Methoden wie die Verhütungsspritze und das Hormonimplantat unterdrücken in der Regel den Eisprung (14,15). Einige reine Gestagen-Pillen unterdrücken ebenfalls den Eisprung, es kommt hier aber auf das enthaltene Gestagen an (13). Bei den meisten Menschen, die aufgrund reiner Gestagen-Präparate keinen Eisprung haben, kommt es zu kürzeren, leichteren oder gelegentlich ausbleibenden Blutungen. Das ist jedoch nicht immer der Fall (13).

Plötzlich auftretende Blutungen, Schmierblutungen und länger andauernde Blutungen kommen bei der Verwendung dieser Verhütungsmittel häufig vor, insbesondere während der ersten paar Monate (16). Diese Symptome verbessern sich in der Regel mit der Zeit, können bei einigen Menschen jedoch länger andauern.

Was ist die übliche Menstruationsdauer bei Anwendung einer Spirale?

Deine Menstruation bei Anwendung der Hormonspirale

Bei Anwendung der Hormonspirale kommen unregelmäßige oder leichtere Blutungen häufig vor, manche Menschen haben sogar gar keine Blutung (8, 13, 18). Dies hängt damit zusammen, dass das Endometrium sich nicht so stark aufbaut, wie es ohne Verwendung hormoneller Verhütungsmittel der Fall wäre. Die Folge sind häufig leichtere oder gelegentlich ausbleibende Blutungen, insbesondere bei Menschen, die die Hormonspirale bereits über viele Monate oder Jahre hinweg verwenden (13).

Deine Menstruation bei Anwendung der Kupferspirale

Viele Menschen, die mit einer Kupferspirale verhüten, haben stärkere oder länger andauernde Blutungen, insbesondere in den ersten 6-12 Monaten (13, 19). Grund dafür können Gefäßveränderungen und Veränderungen des Blutflusses in der Gebärmutter sein (18, 20-22). Im Menstruationsblut können vermehrt größere Gerinnsel enthalten sein und auch Krämpfe können verstärkt auftreten. Die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSARs) kann zur Linderung von Blutungen und Schmerzen beitragen (13).

Kupferspiralen greifen nicht in den Hormonhaushalt ein. Daher wirst du die gleichen Schwankungen von Östrogen und Progesteron während deines Zyklus haben wie vor der Anwendung der Kupferspirale.

Anhaltende oder unregelmäßige Blutungen während der Anwendung eines Verhütungsmittels

Wenn du mit einer neuen Verhütungsmethode beginnst, kann sich die Anzahl der Blutungstage ändern. Auch unregelmäßige Blutungen treten häufig auf, wenn mit einem neuen Verhütungsmittel begonnen wird. Diese Unregelmäßigkeit legt sich jedoch üblicherweise innerhalb von drei Monaten.

Achte bewusst darauf, wie sich deine Blutungstage verändern und wie du dich fühlst, wenn du ein neues Verhütungsmittel anwendest. Je nach Marke und Art des hormonellen Verhütungsmittels sind unterschiedliche Mengen an Sexualhormonen enthalten, weswegen bestimmte Marken oder Verhütungsmittel für dich besser geeignet sind als andere. Lass dich ärztlich über den Wechsel zu einer anderen Marke beraten, wenn du drei Monate nach Beginn einer neuen Verhütungsmethode regelmäßig Schmierblutungen hast oder deine Blutungen stärker geworden sind (3)

Länger andauernde Blutungen bei Anwendung eines hormonellen Verhütungsmittels können auch durch zugrundeliegende Erkrankungen wie Gebärmuttermyome oder eine unbehandelte Infektion bedingt sein (3, 23).

Wenn du vermutest, dass deine Menstruation zu lange andauert oder unregelmäßig ist, solltest du den Rat einer ärztlichen Fachperson einholen. Bitte um ein Gespräch und zeig bei dieser Gelegenheit auch deine Zyklushistorie vor. Wenn du kürzlich unerwartete Veränderungen an deinem Körper festgestellt hast – wie unerklärliche Bauchschmerzen, Schwierigkeiten dein Gewicht zu halten oder ungewöhnliches Haarwachstum im Gesicht oder am Körper – solltest du das ebenfalls erwähnen. Dies kann der ärztlichen Fachkraft dabei helfen herauszufinden, was die Ursachen für deine lang anhaltenden Menstruationsblutungen sind (13).

Warum die Menstruation Schwankungen unterliegt

Deine typische Zyklusdauer wird von deinem Alter, deinen Genen, deiner Gesundheit, deinem Body-Mass-Index (BMI), deinen Verhaltensweisen und Verhütungsmitteln beeinflusst (23). Wenn du bereits seit einigen Jahren deine Menstruation hast, sollte sie in jedem Zyklus etwa gleich lang und stark ausfallen. Dennoch kann es sein, dass du von Zeit zu Zeit Veränderungen feststellst. Die Stärke und Dauer deiner Menstruation hängt von deinen Hormonen ab, die aufgrund von Faktoren wie Ernährung, Stress oder der Einnahme von Notfallverhütungspillen (der „Pille danach“) variieren können (1, 25-27).

Die Menstruation kann in Zyklen, in denen kein Eisprung stattfindet, Schwankungen unterworfen sein. So kann die Menstruation beispielsweise während der Pubertät, nach einer Geburt, während der Stillzeit oder den Wechseljahren (dem Übergang zur Menopause) variieren (28, 10). Während dieser Phasen ist ein regelmäßiger Eisprung nämlich weniger wahrscheinlich.

Sport sowie Zigaretten- und Alkoholkonsum können ebenfalls die Menstruationsdauer und -stärke beeinflussen (29-34).

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