Eine Illustration eines Profils mit Verhütungsarten, die im Hinterkopf dargestellt sind

Illustration: Marta Pucci und Emma Günther

Lesezeit: 12 min

Helfen Verhütungsmittel bei PMS und PMDD oder verschlimmern sie die Symptome?

*Übersetzung: Judith Quijano

Das Wichtigste zum Thema:

  • Stimmungssymptome (Reizbarkeit, Launenhaftigkeit, Ängste) bei Menschen mit PMS und PMDD (prämenstruelle Dysphorie) sollen auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen sein

  • Bei manchen Menschen verbessern Verhütungsmittel die Stimmung, bei anderen verschlechtern sie sie

  • Yaz ist das einzige hormonelle Verhütungsmittel, das von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA (Food and Drug Administration) als schwangerschaftsvorbeugend und zur Behandlung von PMS und PMDD zugelassen ist

Was ist der Unterschied zwischen PMS und PMDD?

Sowohl bei PMS als auch bei PMDD (prämenstruelle Dysphorie) weisen Menschen in der Lutealphase (prämenstruell) bzw. ein paar Tage vor Beginn der Blutung Stimmungs- und/oder körperliche Symptome auf (1). Wenn die Blutung eingesetzt hat, verschwinden die Symptome. Menschen mit PMS haben weniger und mildere Symptome, während PMDD-Betroffene unter schweren Symptomen leiden, die ihren Alltag beeinträchtigen. Stimmungssymptome wie Reizbarkeit, Launenhaftigkeit oder Ängste sollen auf Hormonschwankungen in der Lutealphase des Menstruationszyklus, in der Zeit nach dem Eisprung und in der Zeit vor Beginn der Menstruation zurückzuführen sein (2).

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Hormonschwankungen können sich auf die Stimmung auswirken

Menschen mit der Diagnose PMS oder PMDD scheinen sensibel auf Schwankungen von Hormonen wie Progesteron und Östrogen zu reagieren. Diese Hormone werden von den Eierstöcken produziert und finden sich auch in synthetischer Form in hormonellen Verhütungsmitteln wieder (2, 3).

Diese Eierstockhormone werden auch "Neurosteroide" genannt, da sie das Gehirn und folglich auch die Stimmung beeinflussen können (4, 5).

Kein Eisprung = keine zyklusbedingten Stimmungsschwankungen

Menschen mit PMDD haben während eines normalen Menstruationszyklus Stimmungssymptome. Während eines anovulatorischen Zyklus (in dem kein Eisprung stattfindet) hingegen schwankt ihr Hormonspiegel nicht und die PMDD-Symptome bleiben aus (3).

Die meisten hormonellen Verhütungsmittel unterdrücken den Eisprung

Die Pille unterdrückt den Eisprung, also kann sie theoretisch PMS/PMDD-Symptome lindern, indem sie die Bildung von Hormonen, die mit dem Eisprung einhergehen, verhindert.

Wirkstofffreie Pillen bewirken, dass der Hormonspiegel plötzlich sinkt – das wiederum kann zu schlechter Laune führen

Die meisten Menschen, die die Pille nehmen, haben ein hormonfreies Intervall (rund eine Woche wirkstofffreie Pillen). Das führt dazu, dass der Hormonspiegel in diesem Zeitraum im Vergleich zum Zeitraum der wirkstoffhaltigen Pillen plötzlich sinkt. Menschen, die sensibel auf plötzliche Hormonschwankungen reagieren, könnten in der Woche wirkstofffreier Pillen stärkere Symptome aufweisen.

Hormonelle Verhütungsmittel können die Stimmung beeinflussen

Manche Menschen geben an, dass sich ihre Stimmungssymptome bei der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel verbessern – andere wiederum berichten von einer Verschlimmerung ihrer Symptome aufgrund hormoneller Verhütungsmittel (6). So werden mitunter in der Tat Stimmungsschwankungen als Grund für den Abbruch der Einnahme angegeben (7, 8).

In einer Studie gaben 16,3 % der Frauen an, dass die Pille ihre prämenstruelle Stimmung verschlechtere. 12,3 % der Frauen hingegen berichteten von einer Verbesserung ihrer Stimmung (9).

2016 sorgte eine Studie für Aufregung: Sie wollte einen Zusammenhang zwischen hormonellen Verhütungsmitteln und Depression gefunden haben (10). In der Studie wurden Daten aus Patient:innenakten analysiert und es wurde festgestellt, dass Frauen, denen hormonelle Verhütungsmittel verschrieben wurden, später mit größerer Wahrscheinlichkeit ein Rezept für Antidepressiva oder die Diagnose Depression in ihrer Akte erhielten. Hierbei handelte es sich jedoch um eine Korrelationsstudie, die auf Daten aus Patient:innenakten basierte – demnach wird dadurch nicht automatisch ein Zusammenhang zwischen dem Verhütungsmittel und der Einnahme von Antidepressiva oder der Diagnose Depression hergestellt.

In einer anderen Studie mit Frauen mit schwerem PMS wurde festgestellt, dass Frauen, die hormonell verhüteten, im Vergleich zu jenen, die kein hormonelles Verhütungsmittel verwendeten, unter weniger schweren prämenstruellen Depressionen, Wut und Reizbarkeit litten (11).

Welche Pille eignet sich für Menschen mit PMS oder PMDD am besten?

Hier erfährst du, wie sich verschiedene hormonelle Verhütungsmittel auf die Stimmung von Menschen mit PMS oder PMDD auswirken.

Wie wirkt Yaz bei Menschen mit PMS oder PMDD?

Yaz ist das einzige hormonelle Verhütungsmittel, das von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA (Food and Drug Administration) zur Behandlung von PMDD zugelassen ist.

Bei der 24/4 Tage-Pille Yaz enthält eine Zykluspackung neben 24 wirkstoffhaltigen Tabletten 4 wirkstofflose Tabletten. Yaz ist eine monophasische Antibabypille: Das bedeutet, dass die Hormondosis in den 24 Tagen der Einnahme der wirkstoffhaltigen Pille gleich bleibt.

Wie wirkt sich laut Forschung die Yaz-Pille auf die Stimmung aus?

  • Bei der Verbesserung von Stimmungssymptomen hat Yaz mehr bewirkt als ein Placebo (12).

  • Yaz verringerte bei Frauen mit PMDD prämenstruelle negative Emotionen und Heißhunger (13, 14).

  • Im Vergleich zu einem Placebo verstärkte Yaz bei Frauen mit PMDD prämenstruelle Symptome in Bezug auf die Arbeit, Beziehungen und soziale Aktivitäten (15).

  • In einer Auswertung der Yaz-Studien wurde festgestellt, dass durch die Pille zwar die prämenstruellen Symptome bei Frauen mit PMDD gelindert wurden, dass jedoch viele Frauen, die ein Placebo erhalten hatten, ebenfalls eine Verbesserung ihrer Symptome bemerkten (16).

Von allen hormonellen Verhütungsmitteln hat die Yaz-Pille die meisten Beweise dafür vorzuweisen, dass sie bei der Bekämpfung von PMS/PMDD-Symptomen hilft.

Wie wirken 21/7 monophasische und triphasische Pillen (Ortho-Cept, Nordette, Yasmin, Ocella) bei Menschen mit PMS und PMDD?

Viele monophasische Pillen (bei denen der Hormonspiegel während des gesamten Zyklus gleich bleibt) folgen einem 21/7-Einnahmeschema: 21 Tage wirkstoffhaltige und anschließend 7 Tage wirkstofffreie Pillen.

Wie wirken sich laut Forschung 21/7-Pillen auf die Stimmung aus?

  • Zahlreiche offene Studien (Open-Label-Studien, in denen die Teilnehmenden wissen, dass ihnen die Yasmin verabreicht wurde und kein Placebo) ergaben, dass die Yasmin-Pille gegen schwache PMS-Symptome wirkt (17 18).

  • Frauen, die die Yasmin-Pille über drei Monate einnahmen, stellten im Vergleich zur Einnahme von Calcium (das die Symptome leicht verbesserte) und eines Placebos (das die Symptome nur sehr geringfügig verbesserte) bei sich eine deutliche Verbesserung ihrer PMS-Symptome fest (19).

  • Bei Frauen mit schwererer PMDD-Form sorgte die Yasmin-Pille im Vergleich zu einem Placebo für eine deutliche Verbesserung von Stimmungsschwankungen, Wut, Reizbarkeit, Empfindlichkeit, Weinen, Ängsten und einer depressiven Stimmung (20). Gleichzeitig stellten 43 % der Studienteilnehmerinnen, die ein Placebo erhielten, ebenfalls eine Verbesserung ihrer Symptome fest.

  • In einer Studie mit Frauen mit PMS wurde die monophasische Pille (Ortho-Cept, Levlen) mit der triphasischen Pille (Trivora) verglichen: Das Ergebnis war, dass die monophasische Ortho-Cept im Vergleich zur Levlen oder Trivora Symptome wie Spannung und Reizbarkeit deutlich linderte (21).

Unter den 21/7-Pillen gilt Yasmin in der Forschung als die Pille, die PMS/PMDD-Symptome lindern könnte.

Wie beeinflussen Langzyklus-Pillen (Amethyst, Lybrel, Seasonique, LoSeasonique) Menschen mit PMS oder PMDD?

Bei oralen Langzyklus-Kontrazeptiva wie Amtehyst oder Lybrel werden wirkstoffhaltige Pillen täglich eingenommen und hormonfreie Intervalle (mit Entzugsblutung) nur 1-4 Mal pro Jahr eingelegt.

Wie wirken sich laut Forschung Langzyklus-Pillen auf die Stimmung aus?

  • Eine Auswertung von Studien über die Pillen Amethyst und Lybrel, die über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten durchgenommen wurden, ergab, dass orale Langzyklus-Kontrazeptiva dieser Art PMDD- und PMS-Symptome lindern könnten (22).

  • Frauen mit PMDD, die diese Art von Pille über vier Zyklen (vier 28-Tage-Packungen ohne hormonfreies Intervall) einnahmen, stellten im Vergleich zu Frauen in derselben Studie, die ein Placebo einnahmen, eine Verbesserung ihrer prämenstruellen depressiven Symptome, Wut, Reizbarkeit und körperlicher Symptome (wie Kopfschmerzen, empfindliche Brüste, aufgeblähtes Gefühl und Gelenkschmerzen) fest (23).

Auch wenn es in diesem Bereich weiterer Forschung bedarf, deutet der Forschungsstand darauf hin, dass Langzyklus-Pillen wirksam gegen PMS/PMDD-Symptome sein könnten.

Was verursacht Stimmungsschwankungen: die Hormone im Verhütungsmittel oder die Dauer, in der Placebos eingenommen werden?

Es ist schwierig, die Auswirkungen verschiedener Hormone getrennt von der Dauer, in der ein Placebo eingenommen wird, zu betrachten.

In einer Studie wurde der Zusammenhang zwischen dem hormonfreien Intervall und prämenstruellen Stimmungsschwankungen beleuchtet, indem die Hormonarten und -mengen konstant gehalten wurden und lediglich der Zeitraum ohne Hormone variierte (24).

Die Forscher:innen untersuchten die Yaz-Pille in einem 21/7- oder durchgängigen Einnahmeschema (kein hormonfreies Intervall) und verglichen dies mit einem Placebo. Sie konnten in den verschiedenen Optionen keine Unterschiede in den Auswirkungen auf die Stimmung feststellen.

Das zeigt, dass die positiven Auswirkungen hormoneller Verhütungsmittel auf die Stimmung bei PMS oder PMDD komplex sind und ggf. beträchtlich von einer Person zur anderen variieren können.

Wie beeinflussen Hormonspiralen (Mirena) Menschen mit PMS oder PMDD?

Intrauterinpessare (IUP) wirken, indem sie Gestagene in der Gebärmutter freisetzen und so eine Befruchtung verhindern. Nichtsdestotrotz kann der Eisprung weiterhin stattfinden.

Bisher wurden nur sehr wenige Studien über die Auswirkungen der Hormonspirale auf prämenstruelle Stimmungssymptome durchgeführt. Keine dieser Studien untersuchte im Genaueren die Nutzung von Hormonspiralen bei Frauen mit PMS/PMDD. Es bedarf weiterer Forschung in diesem Bereich.

Wie wirkt sich laut Forschung die Mirena-Spirale auf die Stimmung aus?

  • Es gibt Frauen, die die Verwendung der Levonorgestrel-Spirale aufgrund von negativen Nebenwirkungen auf die Stimmung abgebrochen haben (25).

  • Im Allgemeinen sehen Studien keinen Zusammenhang zwischen der Levonorgestrel-Spirale und Depression bei gesunden Frauen (26).

  • In einer Studie stellte sich heraus, dass Frauen, die die Levonorgestrel-Spirale nutzten, körperlich stärker auf Stress reagierten als die Personen, die mit der Pille oder hormonfrei verhüteten (27). Das bedeutet nicht, dass sie Situationen als stressreicher wahrnahmen oder mehr Stress erfuhren. Die Studie konzentrierte sich zwar nicht auf Frauen mit PMS-PMDD, jedoch geht aus ihr hervor, dass die Hormonspirale Frauen körperlich sowohl im Moment selbst als auch langfristig anfälliger für Stress machen könnte.

Es bedarf Placebo-kontrollierter klinischer Studien über die Auswirkung der Hormonspirale auf die Stimmung und insbesondere die Stimmung von Frauen mit PMS/PMDD.

Wie beeinflusst die Verhütungsspritze (Depo-Provera) Menschen mit PMS oder PMDD?

Depo Provera ist eine Injektion, die jede 3 Monate verabreicht wird, den Eisprung verhindert und den Zervixschleim verdickt, um einer Schwangerschaft vorzubeugen.

Wie wirkt sich laut Forschung die Depo-Provera auf die Stimmung aus?

  • Frauen haben mit der Depo-Provera sowohl Stimmungsverschlechterungen als auch unveränderte Stimmungen bei sich festgestellt. In diesen Studien lag das Hauptaugenmerk jedoch nicht eigens auf Frauen mit PMS/PMDD (28, 29).

  • In der Presse wurden Gestagen-Verhütungsmittel (wie die Depo-Provera-Verhütungsspritze oder die Mirena-Spirale) mit einem erhöhten Depressionsrisiko in Verbindung gebracht – dabei stellt die Forschung keine klare Verbindung zwischen Gestagen-Verhütungsmethoden und depressiven Symptomen bei gesunden Frauen her (26).

Bisher wurden keine Studien darüber durchgeführt, wie die Depo-Provera-Verhütungsspritze prämenstruelle Stimmungssymptome bei Menschen mit PMS/PMDD beeinflust. Es bedarf weiterer Forschung in diesem Bereich.

Wie beeinflusst das Verhütungspflaster (Ortho Evra, Xulane) die Stimmung von Menschen mit PMS oder PMDD?

Das Verhütungspflaster gibt über einen Zeitraum von drei Wochen Hormone über die Haut ab. Darauf folgt eine hormonfreie Woche, in der die Entzugsblutung stattfindet. Die synthetischen Hormone im Pflaster verhindern den Eisprung.

Wie wirkt sich laut Forschung das Verhütungspflaster auf die Stimmung aus?

  • Heranwachsende Frauen gaben an, dass ihre prämenstruelle Stimmung mit dem Verhütungspflaster besser wurde. Es handelte sich jedoch um eine offene Studie (Open-Label-Studie): Die Teilnehmenden wussten demnach, ob ihnen ein Verhütungspflaster oder ein Placebo verabreicht wurde (30).

  • Es gibt keine Studien zum Verhütungspflaster in Verbindung mit Stimmungssymptomen bei Frauen mit PMS/PMDD.

Bisher wurden keine Studien darüber durchgeführt, wie das Verhütungspflaster prämenstruelle Stimmungssymptome bei Menschen mit PMS/PMDD beeinflusst. Es bedarf weiterer Forschung in diesem Bereich.

Wie beeinflusst der Verhütungsring (NuvaRing) die Stimmung von Menschen mit PMS oder PMDD?

Der NuvaRing ist ein hormonhaltiger Vaginalring, der für drei Wochen eingesetzt und daraufhin für eine Woche entfernt wird. Er verhindert den Eisprung und eine Schwangerschaft.

Wie wirkt sich laut Forschung der Verhütungsring auf die Stimmung aus?

  • In einer Studie stellten Frauen, die den Verhütungsring verwendeten, eine Verringerung ihrer PMS-Symptome fest, jedoch litten diese Frauen nicht unter schwerem oder diagnostiziertem PMS (31).

  • Es gibt keine Studien darüber, wie sich der Verhütungsring auf prämenstruelle Symptome bei Frauen mit PMS oder PMDD auswirkt.

Der Forschungsstand reicht aktuell nicht aus, um zu ermitteln, wie der Verhütungsring die Stimmung von Frauen mit PMS oder PMDD beeinflusst. Es bedarf weiterer Forschung in diesem Bereich.

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Was kann ich tun, wenn ich unter PMS oder PMDD leide und ein hormonelles Verhütungsmittel in Betracht ziehe?

1. Sprich mit deinem ärztlichen Fachpersonal

Teile deinem ärztlichen Fachpersonal mit, dass du unter PMS- oder PMDD-Symptomen leidest. Eine Historie deiner Symptome kann nützlich sein – hierbei kann dir Clue helfen.

Das einzige hormonelle Verhütungsmittel, das von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA (Food and Drug Administration) als schwangerschaftsvorbeugend und zur Behandlung von PMS und PMDD zugelassen ist, ist die Yaz-Pille. Es kann also sein, dass dir dein:e Ansprechpartner:in zunächst die Pille verschreibt.

2. Sollten sich deine Symptome verschlechtern, teile dies deinem ärztlichen Fachpersonal mit

Die Forschung deutet darauf hin, dass triphasische (Ortho Tri-Cyclen, Tri Sprintec) oder biphasische Pillen (Mircette, Azurette) eher Stimmungssymptome nach sich ziehen als monophasische Pillen (Ortho Cyclen, Sprintec). Dies ist auf die Hormonschwankungen zurückzuführen, die durch die tri- und biphasischen Präparate hervorgerufen werden.

Solltest du eine tri- oder biphasische Pille ausprobieren und nach mehreren Zyklen feststellen, dass sich deine prämenstruellen Symptome verschlechtern, solltest du mit deinem ärztlichen Fachpersonal darüber sprechen.

3. Tracke täglich deine Symptome

Wenn du an PMS oder PMDD leidest, empfehlen Experten, deine Symptome täglich anhand eines Tools wie dem Daily Record of Severity of Problems zu tracken (32, 33).

Das Tracken von Symptomen ist insbesondere dann wichtig, wenn du mit der Einnahme eines neuen Medikaments beginnst oder sie abbrichst.

Anhand der getrackten Daten kannst du und dein ärztliches Fachpersonal klare Muster in deinen Symptomen erkennen. Vielleicht beginnst du mit der Einnahme der Pille und trackst in den nächsten zwei Menstruationszyklen stark verschlechterte Stimmungssymptome. Das sind wertvolle Informationen für dich und für dein ärztliches Fachpersonal.

4. Sei dir der Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bewusst

Deine Behandlung kann auch von anderen Medikamenten, die du einnimmst, oder von deiner psychischen Vorgeschichte beeinflusst werden. Solltest du beispielsweise ein Antidepressivum gegen deine PMS- oder PMDD-Symptome einnehmen, könnte dies die Empfehlungen deines ärztlichen Fachpersonals beeinflussen.

Solltest du in der Vergangenheit unter schweren Depressionen gelitten haben (unabhängig davon, ob du PMS oder PMDD hast), könntest du anfälliger für Stimmungsschwankungen sein, die durch Verhütungsmittel hervorgerufen werden (9).

5. Suche dir bei Selbstverletzungs- oder Suizidgedanken professionalen Rat

Solltest du nach Beginn oder Beendigung einer hormonellen Verhütungsmethode unter schweren Symptomen leiden, bzw. Suizidgedanken oder Selbstverletzungsgedanken haben, informiere umgehend dein ärztliches Fachpersonal darüber.

Vergiss nicht, dass jeder Körper anders ist.

Es gibt relativ wenig qualitative Forschung über die Auswirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln auf prämenstruelle Stimmungssymptome bei Frauen mit PMS oder PMDD.

Manche Menschen reagieren sensibler auf hormonelle Medikamente oder Hormonschwankungen als andere. Selbst wenn die Forschung ein bestimmtes Ergebnis hervorbringt, bedeutet das nicht, dass deine persönliche Erfahrung sich darin wiederfindet. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du deine Symptome trackst und regelmäßig im Austausch mit deinem medizinischen Fachpersonal stehst.

Vertraue vor allem dir selbst

Suche dir professionellen Rat, falls du den Verdacht haben solltest, dass ein Symptom auf deine Verhütungsmethode zurückzuführen ist.

(Die in diesem Artikel angeführte Forschung wurde mit Cis-Frauen durchgeführt. Sie sollte jedoch auch für binäre und nicht-binäre Transgender-Personen gültig sein, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde und die sich keiner geschlechtsangleichenden Hormontherapie unterzogen haben).

Artikel ursprünglich veröffentlicht am 31. Juli 2019.

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