Illustration eines Blutstropfens in Rotfarben.

Illustration: Katrin Friedmann

Lesezeit: 6 min

Blutklümpchen während der Menstruation: Wie entstehen sie?

*Übersetzung: Clara Müller-Kühn

Was du über Klümpchen im Menstruationsblut wissen solltest:

  • Die Menstruationsblutung variiert von einem Zyklus zum anderen

  • Vor allem während der stärksten Tage deiner Menstruationsblutung kannst du mit Blutklümpchen rechnen

  • Blutklümpchen bilden sich oft in deiner Gebärmutter oder deiner Vagina bevor sie deinen Körper verlassen

  • Wenn du bei dir Klümpchen feststellst, die größer als 25 mm sind, empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen

Kommen Klümpchen im Menstruationsblut häufig vor?

Hast du dich jemals gefragt, was genau in deinem Tampon, deiner Menstruationstasse oder deiner Binde ist? Während deiner Menstruation verlierst du ungefähr 2-3 EL (35-45 ml) Blut. Das Blut enthält Gebärmutterschleimhaut. Diese besteht aus hautzellenähnlichen Zellen, Blutgefäßen und Drüsen (6). Jede Menstruationsblutung ist einzigartig (4) und variiert hinsichtlich Häufigkeit, Stärke, Farbe und Konsistenz. Bei manchen Menschen treten Klümpchen oder Gerinnsel typischerweise an den stärksten Tagen der Menstruation auf. Klümpchen im Menstruationsblut können aussehen wie Blutgerinnsel oder -stückchen und/oder eine geleeartige Konsistenz haben. Mitunter variieren sie auch hinsichtlich ihrer Größe und Anzahl.

Der Gang zu einer ärztlichen Fachperson empfiehlt sich, wenn du Blutklümpchen bei dir bemerkst, die ca. 25 mm oder größer sind (1).

Wie sieht Menstruationsblut aus?

Blut und Ausfluss verändern im Verlauf des Menstruationszyklus ihre Farbe und Konsistenz. Eher frisches Blut fließt leicht und ist hellrot. Stärkere Blutungen sind dunkler und dickflüssiger. Zum Ende deiner Menstruation hin wird das Blut möglicherweise dünnflüssiger und nimmt eine hellrosa, braune oder gelbe Farbe an.

Blut kann ein wenig orange aussehen, wenn es mit Zervixschleim vermischt ist. Zervixschleim (Ausfluss) kann eine geleeartige Konsistenz haben (5). Wenn das Blut orangefarben ist, kann dies auch auf eine unbehandelte Infektion hindeuten. Wenn du häufig orangefarbenes Blut hast oder wenn du grauen oder grünen Ausfluss hast, solltest du dich mit deiner:m Ärzt:in oder Hebamme in Verbindung setzen, da du womöglich eine Infektion hast (5). Andere Anzeichen einer Infektion sind Schmerzen, Juckreiz oder unangenehmer, möglicherweise "fischiger" Vaginalgeruch (5).

Dunkleres Blut tritt üblicherweise in Verbindung mit einer starken Blutung auf. Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder Endometriose können zur Folge haben, dass die Gebärmutterschleimhaut sich dicker aufbaut, bevor sie sich ablöst (4, 8). Dies kann dazu führen, dass das Blut lilafarben erscheint (1, 4). Blut kann eine schwarze Farbe annehmen, wenn es eine Zeit lang in der Gebärmutter oder der Vagina war. Dies kann zu Beginn oder zum Ende deiner Menstruation auftreten oder mit einem Blutstau zusammenhängen. Sehr dunkle, starke und "körnige" Blutungen, ggf. mit vielen Klumpen, könnten ein Anzeichen für eine Fehlgeburt oder eine andere Erkrankung sein (3). Wenn du sehr dunkles Blut in Verbindung mit einer plötzlich einsetzenden, starken Blutung hast und zusätzlich Krämpfe, untypische Schmerzen, Fieber und/oder ein unangenehmer Geruch auftreten, solltest du das ärztlich abklären lassen (3, 5).

Gerinnsel im Menstruationsblut können dick und klumpig oder faserig sein. Sie entstehen, wenn sich das Blut in der Gebärmutter staut, bevor es aus der Zervix tritt, oder im hinteren Teil der Vagina. Es besteht auch ein Zusammenhang zwischen Blutklümpchen und Myomen – das sind nicht-krebsartige Wucherungen in der Gebärmutter (4).

Die Menstruationsblutung kann dünnflüssig und wässerig sein, wenn der Östrogenspiegel niedrig ist. Dies kann in verschiedenen Lebensphasen der Fall sein, z. B. während der Stillzeit oder der Perimenopause. Andere mögliche Ursachen sind extreme körperliche Anstrengung, Gewichtsverlust oder Unterernährung (3).

Die Menstruation ist bei jedem Menschen einzigartig. Deine Menstruation kann sich von der einer anderen Person unterscheiden und auch von Zyklus zu Zyklus leicht variieren. Wenn du erhebliche Veränderungen bei deiner Menstruation feststellst, solltest du dich an eine ärztliche Fachkraft wenden.

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Ist meine Menstruationsblutung "stark"?

Starke Menstruationsblutungen sind weit verbreitet. Das bedeutet nicht, dass du einfach damit leben musst, denn starke Blutungen können sich negativ auf deine Gesundheit auswirken. Deswegen spricht man in medizinischen Fachkreisen von "abnormer uterinen Blutung" (3). Von einer starken Blutung ist die Rede, wenn mindestens eines der nachfolgenden Kriterien erfüllt ist (1):

  • Ein oder mehrere vollgesaugte Tampons bzw. Binden in einer Stunde über einen Zeitraum von mindestens zwei Stunden

  • Blutklumpen die größer als eine 1-Euro-Münze sind (ca. 25 mm)

  • Vaginale Blutungen, die länger als 7 Tage andauern

  • Die Notwendigkeit, Binde/Tampon/Tasse während der Nacht zu wechseln

  • Die Notwendigkeit, mehr als 1 Binde auf einmal zu verwenden

Was sind die Ursachen für starke Blutungen?

Unvorhersehbare Blutungen während des Menstruationszyklus können die Folgen einer der nachfolgenden Erkrankungen der reproduktiven Organe sein (2, 4, 7):

  • Unvorhersehbarer Eisprung: Die Gebärmutterschleimhaut kann sich verdicken, wenn der Eisprung nicht so häufig auftritt, wie dein Körper es benötigen würde. In der Zeit vor, während und nach der Menarche (der ersten Menstruation) kommen unvorhersehbare Blutungen häufig vor. Unvorhersehbare Blutungen können auch mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) oder einer Unterfunktion der Schilddrüse zusammenhängen.

  • Myome oder Polypen: Wucherungen der Gebärmutter, die in der Regel nicht krebsartig sind, aber möglicherweise ärztlich überwacht werden müssen, um den Blutverlust im Auge zu behalten.

  • Adenomyose: Dabei wächst die Gebärmutterschleimhaut in den Gebärmuttermuskel hinein.

  • Endometriose: Dabei entstehen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut an anderen Organen des Bauchraums, wie den Eierstöcken oder Eileitern.

  • Medikamente: Einige Verhütungsmittel wie die Spirale können im ersten Jahr der Anwendung stärkere Blutungen verursachen, aber viele Menschen stellen fest, dass die Blutungen nach Ablauf dieser Zeit schwächer werden. Blutverdünner wie Aspirin können das Blut verdünnen und stärkere Blutungen verursachen.

  • Blutungsstörungen: Bei einigen Blutungsstörungen wie der Von-Willebrand-Krankheit kann das Blut nicht so gerinnen, wie der Körper es braucht.

  • Krebs: Endometriumkrebs (Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut). Am häufigsten tritt diese Krebsform bei Frauen Mitte 60 auf.

  • Beckenentzündung (engl. PID): Eine Infektion der Gebärmutter, der Eileiter oder der Eierstöcke, die in der Regel durch eine unbehandelte sexuell übertragbare Infektion (STI) verursacht wird.

  • Eileiterschwangerschaft/extrauterine Schwangerschaft: Eine Schwangerschaft, die sich außerhalb der Gebärmutter, in der Regel in den Eileitern, entwickelt. Fehlgeburt: Der Tod eines Embryos oder Fötus, bevor er außerhalb der Gebärmutter leben kann.

  • Fehlgeburt: Der Tod eines Embryos oder Fötus, bevor er außerhalb der Gebärmutter leben kann.

Wann eine ärztliche Untersuchung wegen starker Blutungen ratsam ist

Du solltest Rat bei einer ärztlichen Fachkraft suchen, wenn du eines der folgenden Anzeichen bei dir bemerkst (1, 3):

  • Keine Menstruation seit 3-6 Monaten(Schmier-)

  • Blutungen zwischen den Menstruationsblutungen

  • Mindestens eine vollgesogene Binde/Tampon pro Stunde

  • Blutungen, die länger als 7 Tage anhalten

  • (Schmier-)Blutungen nach dem SexBlutklumpen, die größer als ein 1-Euro-Stück sind

  • Große, gräuliche Klumpen

  • Jegliche Veränderung im Vergleich zu deiner für dich "normalen" Menstruation

Du solltest die Notaufnahme aufsuchen bei:

  • Schwindelgefühl, Kurzatmigkeit oder Schmerzen in der Brust im Zusammenhang mit der Menstruationsblutung

Bei manchen Menschen treten Blutgerinnsel vor allem an den stärksten Tagen der Menstruation auf. Wenn du starke Menstruationsblutungen hast und dir Sorgen machst, solltest du mit einer ärztlichen Fachperson sprechen. Auch wenn du die in diesem Artikel beschriebenen Symptome nicht hast, ist deine Besorgnis Grund genug, dich bei deiner:m Ärzt:in vorzustellen. Sprich mit deinen Freund:innen über deine Menstruation, denn wenn du ihnen erzählst, wie dein Menstruationsblut aussieht und wie es sich von Zyklus zu Zyklus verändert, kann das für euch alle beruhigend sein. Vielleicht stellst du fest, dass andere Personen aus deinem Freundeskreis ähnliche Erfahrungen haben.

Lade Clue herunter und tracke deine Blutung und deine Symptome während der Menstruation, um besser zu verstehen, was für dich normal ist und um Veränderungen zu erkennen.

eine Illustration der Clue-Blume
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