Eine Illustration von zwei Frauen, die Händchen halten

Illustration: Marta Pucci

Lesezeit: 7 min

Warum lesbische Menschen verhüten

*Übersetzung: Victoria Wegner

Verhütungsmittel wird allgemein für Heterosexuelle vermarktet und entwickelt, aber sie sind nicht die einzigen, die verhüten. Wir haben uns an lesbische Menschen gewandt, um sie nach ihren Erfahrungen mit Verhütungsmitteln zu fragen.

"Ich wollte nicht, dass meine Periode meine Ausbildung behindert."

Ich nehme jetzt seit Jahren die Pille. Meine Menstruationskrämpfe waren früher unerträglich schmerzhaft. Manchmal fehlte ich in der Schule oder musste mitten im Unterricht gehen — weil ich mich auf nichts anderes konzentrieren konnte als darauf, wie sehr es wehtat. Ich wollte nicht zulassen, dass meine Periode meine Ausbildung behindert, also fing ich an, hormonelle Verhütungsmittel zu benutzen, um meine Periode zu regulieren und zu kontrollieren. Ich habe immer noch Krämpfe, aber sie sind nichts im Vergleich zu dem, was sie früher waren. Dass ich die Pille nehme, hat nicht viel mit meiner lesbischen Identität zu tun. Es ist eine medizinische Entscheidung, die ich getroffen habe, um mein Leben einfacher zu machen.

Meine Erfahrung ist im Großen und Ganzen unglaublich positiv. Früher haben mich meine Regelschmerzen in den frühen Morgenstunden aufgeweckt, jetzt kann ich ruhig schlafen, und ich muss nie mehr wegen Krämpfen den Unterricht verpassen. Wenn ich nicht angefangen hätte, die Pille zu nehmen, hätte ich es viel schwerer gehabt, durch die Schule zu kommen. Jetzt bin ich an der Universität und dankbar, dass ich meinen Tag gestalten kann, ohne dass Krämpfe alles unmöglich machen.

Wenn du darüber nachdenkst, es zu verwenden, um deine Periode besser zu managen, aber aufgrund des Stigmas nervös bist, möchte ich dich beruhigen; es ist völlig in Ordnung, eine bessere Kontrolle über deine Periode haben zu wollen. Du machst nichts falsch, und ich wünsche dir das Beste. Ich hoffe, dass es für dich genauso effektiv ist, wie es für mich war. —Anonym, lesbisch, cisgender Frau, 19, Vereinigtes Königreich

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"Meine Akne hat sich deutlich gebessert"

Ich nehme seit vier Monaten die kombinierte Antibabypille, um ein hormonelles Ungleichgewicht zu kontrollieren, das schwere zystische Akne verursacht. Bisher war es eine großartige Erfahrung. Ich hatte ein paar Krämpfe, während sich mein Körper anpasste, aber ansonsten war es bis jetzt großartig. Meine Akne hat sich deutlich gebessert und ich habe weniger neue Ausbrüche. Für andere lesbische Menschen, die darüber nachdenken, die Pille zu nehmen: Vergewissere dich, dass es verschrieben wird, und habe keine Angst, es für andere Zwecke zu benutzen, auch wenn du keinen Sex mit Männern hast. —Anonym, lesbisch, cisgender Frau, 22, Accra, Ghana

"Ich habe mehrere Pillenmarken ausprobiert, weil nicht alle bei mir funktioniert haben"

Ich nehme die Pille für den Hormonhaushalt und zur Regulierung der Periode. Meine Erfahrung war okay, ich habe mehrere Pillenmarken ausprobiert, weil nicht alle bei mir funktioniert haben. Mein Rat an andere? Sei dir bewusst, dass manchmal die Nebenwirkungen es nicht wert sind, habe keine Angst, den Pillentyp zu wechseln. —Anonym, lesbisch, nichtbinär, 19, Malta

"Verhütungsmittel hat mir bei meiner Geschlechtsdysphorie geholfen"

Meine Wahl des Verhütungsmittel hat etwas mit meiner Sexualität und meinem Geschlecht zu tun. Ich habe mich früher als bisexuell identifiziert und habe mit der Verhütung begonnen, als ich mit einem cisgender Mann zusammen war. Seitdem habe ich mich von diesem Mann getrennt (vor 2-3 Jahren), und in letzter Zeit (in den letzten paar Monaten) bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich lesbisch bin, aber immer noch mein Verhütungsmittel benutze. Ich identifiziere mich auch als nichtbinär und ich weiß, dass viele Menschen die Menstruation hassen, aber ich denke, dass die Tatsache, dass das Verhütungsmittel meine Perioden gestoppt/erleichtert hat, etwas bei meiner Geschlechtsdysphorie geholfen hat, obwohl ich andere Quellen der Dysphorie habe, gegen die das Verhütungsmittel nicht geholfen hat.

Ich habe das Hormonstäbchen (Implanon) in der Vergangenheit verwendet, aber es interagierte mit meinem Stimmungsstabilisator und verursachte eine Non-Stop-Periode für etwa 2 Monate. Nach ärztlicher Beratung fand ich heraus, dass die Wechselwirkung mit dem Medikament das Problem war und man entfernte mir das Implantat. Etwa ein halbes Jahr später bekam ich die Mirena Spirale, die keine Wechselwirkung mit dem Stimmungsstabilisator hatte. Insgesamt war meine Erfahrung okay. Es verhinderte eine Schwangerschaft, und es scheint etwas mit der Stimmungsstabilität zu helfen aber vor allem hilft es viel meinem RDS (Reizdarmsyndrom), aus welchem Grund auch immer. Ich mag auch, dass ich eine viel leichtere Periode habe. Der einzige wirkliche Nachteil ist, dass ich leichte Akne bekomme und ich einige Schmierblutungen habe. —Anonym, lesbisch, nichtbinär, 25, Wisconsin, USA

"Meine Periode hat sich wirklich beruhigt"

Ich nehme die Antibabypille, nicht nur um eine Schwangerschaft zu verhindern, sondern auch um wirklich starke Perioden zu reduzieren. Ich bin nichtbinär, und meine Periode kann mich irgendwie dysphorisch machen. Ich habe gute Erfahrungen mit der Antibabypille gemacht, und meine Periode hat sich wirklich beruhigt hinsichtlich der Schwere der Blutungen. —Anonym, lesbisch, nichtbinär, 21, Florida, USA

"Bevor ich die Pille nahm, blieb meine Periode sechs Monate am Stück aus."

Ich nehme seit vier Jahren die Pille, um ein hormonelles Ungleichgewicht auszugleichen. Bevor ich die Pille nahm, blieb meine Periode sechs Monate am Stück aus. Ich hatte früher einen höheren Testosteronspiegel, und meine Stimme hat sich tatsächlich verändert, seitdem ich die Pille nehme. Ich identifiziere mich als Frau und war AFAB (bei der Geburt als weiblich zugewiesen), aber meine tiefere Stimme hat mich irgendwie daran gehindert, mich als Frau zu fühlen. Seitdem ich eine weiblichere Stimme habe, fühle ich mich besser.

Ich musste einmal monatelang ohne sie auskommen, weil ich keine Ärztin oder keinen Arzt finden konnte, die/der mir ein neues Rezept ausstellte. Außerdem bin ich zwischen drei verschiedenen Staaten umgezogen, seit ich damit angefangen habe. In zwei kostete mein Rezept 10-20 Dollar. In New York bekomme ich es umsonst. Ich habe noch nicht gewechselt, aber ich denke über die Hormonspirale nach. —Anonym, lesbisch, Frau, 21, New York, USA

"Meine Erfahrung mit der Verhütung ist kompliziert"

Ich habe die Pille genommen, bevor ich herausfand, dass ich lesbisch bin. Ich verhüte nicht, um schwanger zu werden, sondern um die Periode zu vermeiden und um meiner Haut zu helfen. Meine Erfahrung mit der Verhütung ist kompliziert. Es war viel Herumprobieren, was nicht super lustig ist. Ich habe in 5 Jahren etwa 6-7 Mal die Pille gewechselt. Es ist hart für den Körper. Wenn du darüber nachdenkst, die Pille zu nehmen: Tue es, wenn es sich richtig anfühlt, aber stelle dich auf einen langen Prozess ein. Finde heraus, was für dich richtig ist, und gebe dich nicht mit weniger zufrieden. Es ist dein Körper, behandele ihn gut! —Anonym, lesbisch, Frau, 20, Wisconsin, USA

"Finde eine gute Ärztin oder einen guten Arzt. Das wird den Unterschied ausmachen!"

Ich nehme Levlen (kombiniertes orales Kontrazeptivum) seit etwa vier Monaten. Meine Periode ist sehr lästig und stört mich, und ich hoffe, sie ganz abstellen zu können (mit ärztlichem Segen). Auch wenn ich in meiner Beziehung sowieso nicht schwanger werden kann, mag ich die Sicherheit, dass nichts Unvorhergesehenes passieren kann. Ich bin mir nicht sicher, ob es einen Zusammenhang zwischen meinem Geschlecht und der Wahl des Verhütungsmittel gibt. Ich betrachte mich zwar als nichtbinär, aber ich weiß nicht, ob meine Abneigung gegen die Periode etwas damit zu tun hat.

Ich habe früher die Depo Provera-Spritze genommen. Ich war darauf angewiesen, sie von der örtlichen Planned Parenthood-Beratungsstelle zu bekommen, was unangenehm war, und ich habe eine Menge Gewicht zugenommen. Ich bin noch dabei zu schauen, wie das Levlen wirkt, aber ich bin voller Hoffnung. Finde eine gute Ärztin oder einen guten Arzt. Das wird den Unterschied ausmachen! Für jeden schrecklichen Arzt oder jede schreckliche Ärztin gibt es eine:n gute:n, unterstützende:n da draußen, der/die auf dich wartet. —Anonym, lesbisch, agender, 25, Neuseeland

"Dein Verhütungsmittel muss nichts mit deiner Sexualität zu tun haben"

Ich nehme die Kombinationspille, um Akne zu behandeln. Meine Erfahrung war überwiegend gut. Ich hatte eine Zeit lang Probleme mit Kopfschmerzen, aber die haben jetzt aufgehört und die Pille hat meine Akne beseitigt. Mein Rat? Wenn du denkst, dass die Antibabypille das Richtige für dich ist, dann nehme sie! Es muss nichts mit deiner Sexualität zu tun haben. —Katie, lesbisch, weiblich, 16, Yorkshire, Vereinigtes Königreich

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