Illustration: Emma Günther

Dein Körper nach der Geburt

Körperliche Veränderungen and in den Tagen und Monaten nach der Entbindung

by Rebekah Bhansali, MSN, CNM, und Hope Hunt, DNP, CNM Medizinisch überprüft von Eve Lepage, MSN, RN
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*Übersetzung: Clara Müller-Kühn

Dass sich dein Körper während der Schwangerschaft verändert, ist offensichtlich, aber die Veränderungen nach der Geburt (der postpartalen Phase) werden oft übersehen. Diese Veränderungen sind zeitlich nicht begrenzt. Die meisten Menschen stellen fest, dass ihr Körper sich an eine neue Normalität anpasst, anstatt zu seinem früheren Zustand zurückzukehren.

In den ersten Tagen nach der Geburt finden viele körperliche Veränderungen statt, darunter auch eine hormonelle Umstellung (1). Nachfolgend ein paar Dinge, die du von deinem Körper nach der Entbindung erwarten kannst:

Dein Bauch:

  • Krämpfe, manchmal auch "Nachwehen" genannt, kommen in den ersten Tagen vor, vor allem wenn du stillst (2). Wärme und rezeptfreie Schmerzmittel können Linderung verschaffen (2).

  • Möglicherweise stellst du fest, dass dein Bauch einige Wochen braucht, um sich von seiner Größe in der Schwangerschaft zurückzubilden (3).

  • Es kann sein, dass deine Bauchmuskeln während der Schwangerschaft auseinandergewichen sind. Dieser Spalt kann ertastet werden und verläuft in einer Linie, die einige Zentimeter über dem Bauchnabel beginnt und durch den Bauchnabel nach unten bis einige Zentimeter unter den Bauchnabel reicht (4). Dieser Spalt (Rektusdiastase genannt) kann noch Monate nach der Entbindung bestehen bleiben (4). Übungen können helfen, die Lücke zu verringern (5,6).

Nach einem Kaiserschnitt:

  • Wenn du einen Kaiserschnitt hattest, sollte der Einschnitt in deiner Haut innerhalb von zwei bis drei Wochen verheilen (3). Es ist normal, wenn du in der Nähe der OP-Wunde ein Taubheitsgefühl hast oder du Schmerzen verspürst (3).

Blutung:

  • Die vaginale Blutung nach der Geburt wird als Wochenfluss bezeichnet.(1) Diese Blutung kann in den ersten Tagen wie eine starke Menstruation ausfallen (3).

  • Gelegentlich kann es zu einigen Gerinnseln kommen, vor allem, wenn du lange gesessen und gestillt hast (3). Wenn die Blutung in weniger als einer Stunde einen großen Tampon durchtränkt oder wenn große Blutgerinnsel austreten, solltest du dir Hilfe holen (3,7).

  • Die Blutung sollte nach 2-3 Wochen schwächer werden und nach 4-6 Wochen allmählich abklingen (3). Es kann auch bis zu 8 Wochen lang zu leichten Blutungen oder Schmierblutungen kommen (3).

  • Am besten ist es, in den ersten Wochen nichts in die Scheide einzuführen, um eine Infektion zu vermeiden (8).

Deine Vagina:

  • Nach einer vaginalen Geburt kann es zu Rissen in der Haut oder im Muskel der Vagina kommen (1) – unabhängig davon, ob du einen Riss hast oder nicht, kann sich deine Vagina einige Wochen lang wund anfühlen.

  • Die Verwendung einer Sprühflasche mit warmem Wasser (Periflasche) zur Reinigung nach dem Toilettengang kann die Schmerzen lindern und Infektionen verhindern (2,9).

  • Sitzbäder oder ein Bad in sehr warmem, flachem Wasser hilft bei Schmerzen und verringert die Schwellung (2).

  • Kissen, Eispackungen, rezeptfreie Schmerzmittel und Betäubungssprays können das Wohlbefinden fördern (2).

  • Die Schmerzen bei einem Scheidenriss sollten nach etwa zwei Wochen abklingen (9). Es kann bis zu sechs Wochen dauern, bis die Risse vollständig verheilt sind (9).

  • Aufgrund von Veränderungen des Hormons Östrogen kann es sein, dass deine Vagina trockener ist (3).

Urin:

  • In den ersten Tagen nach der Geburt kann es beim Wasserlassen schmerzen (2).

  • Bei manchen Menschen, die vor kurzem entbunden haben, tritt beim Husten und Niesen oder bei bestimmten Aktivitäten wie Laufen oder Springen Urin aus (10). Dies wird als Belastungsinkontinenz bezeichnet und kommt in den ersten Monaten nach der Geburt häufig vor (3).

  • Zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, die die Blase stützt, kannst du bestimmte Übungen machen. Diese Übungen werden manchmal als Kegelübungen bezeichnet (3).

  • Informiere deine:n Ärzt:in oder Hebamme beim Nachsorgetermin, wenn du auch nach 4-6 Wochen noch unkontrollierten Urinverlust hast.

Verdauung:

Deine Verdauung kann sich nach der Entbindung verändern. Verstopfung ist keine Seltenheit, aber die meisten Menschen haben spätestens am vierten Tag nach der Geburt Stuhlgang (11). Es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um gegen eine Verstopfung vorzugehen:

  • Trinke viel Wasser, mindestens 8 Gläser am Tag (3).

  • Der Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, grünem Blattgemüse und Obst kann einer Verstopfung entgegenwirken (2, 3).

  • Zur Vermeidung von schmerzhaftem Stuhlgang in den ersten Tagen nach der Geburt werden häufig Stuhlweichmacher empfohlen (2).

Auch Abführmittel können eingesetzt werden, allerdings solltest du vorher Rücksprache mit deiner:m Ärzt:in halten (11,2).

Stillen nach der Geburt

Nach der Geburt ist dein Körper bereit, Milch zu produzieren. Die Brüste können sich 3 bis 5 Tage nach der Geburt vergrößern oder anschwellen und sich mit Milch füllen (3). Dies wird als Milcheinschuss bezeichnet (2). Wenn man das nicht in den Griff bekommt, kann diese Erfahrung emotional und körperlich schmerzhaft sein. Manche Menschen finden, dass kalte Eispackungen, Kohlblätter oder das feste Zusammenbinden der Brüste die Beschwerden des Milcheinschusses oder gar eines Milchstaus lindern (13).

Es ist wichtig, die Anzeichen einer Brustentzündung, der sogenannten Mastitis, zu erkennen (14). Das Risiko einer Brustentzündung erhöht sich, wenn die Milch lange in der Brust bleibt (14). Die Milch kann zu lange in der Brust bleiben, wenn du nicht stillst oder abpumpst oder wenn du nicht in der Lage bist, deine Brüste regelmäßig zu entleeren (14). Solltest du Fieber haben oder feststellen, dass deine Brüste gerötet oder warm sind, hole umgehend medizinische Hilfe (14).

Eine Brustentzündung muss häufig mit Antibiotika behandelt werden (14). Ohne angemessene Behandlung kann es zu einem Brustabszess kommen (14). Eine Brustmassage beim Abpumpen oder Stillen kann dazu beitragen, dass die Schmerzen und Schwellungen schneller abklingen (2,15).

Rückkehr ins Berufsleben nach der Entbindung

Dein Körper erholt sich von einem intensiven körperlichen Prozess, vor allem, wenn du operiert wurdest. Das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) befürwortet eine sechswöchige Freistellung nach der Geburt (16).

Sport nach der Geburt

Wann und wie viel körperliche Betätigung empfohlen wird, hängt oft von der Art der Entbindung und dem Sportpensum in der Vergangenheit ab (17).

Kurz nach der Geburt zu trainieren ist für die meisten Menschen unbedenklich (5). Wenn du dich während der Schwangerschaft nicht sportlich betätigt hast, solltest du deine Aktivität allmählich steigern und nicht zu schnell anfangen (5). Es wird empfohlen, sich nach der Geburt 150 Minuten pro Woche moderat zu bewegen (5). Idealerweise sollte dies über die Woche verteilt werden, z. B. 30 Minuten Bewegung an fünf Tagen pro Woche (17). Denk daran, dass das Ziel des Trainings nach der Geburt darin besteht, dass du dich ausgeglichen fühlst und dich um deinen Körper kümmerst und nicht darin, ein unrealistisches Ziel zu erreichen, um einen Körper wie vor der Schwangerschaft zu bekommen.

Sex und Schwangerwerden nach der Geburt

Aus medizinischer Sicht wird in der Regel empfohlen, sechs Wochen bis zum ersten Geschlechtsverkehr nach der Geburt zu warten (18). Auf diese Weise haben vaginale Wunden oder OP-Wunden ausreichend Zeit, zu heilen. Die meisten Menschen haben zu diesem Zeitpunkt einen Nachsorgetermin bei ihrer:m Ärzt:in und dies ist eine gute Gelegenheit, über den Heilungsprozess deines Körpers zu sprechen.

Es gibt keine festgelegte Zeit, die du warten musst, um wieder Sex zu haben (18). Sobald du dich körperlich und geistig bereit fühlst und der Wochenfluss abgeklungen ist, liegt es an dir, wann du wieder Sex haben möchtest (3,19). Manche Menschen fühlen sich schon vor der sechsten Woche bereit, wieder Sex zu haben, während andere vielleicht erst viel später dazu bereit sind – und das ist auch in Ordnung.

Scheidentrockenheit aufgrund von Hormonveränderungen, insbesondere wenn du stillst oder abpumpst sowie Spannungsgefühle bei der Heilung des Vaginalgewebes können deine Libido beeinträchtigen (18). Fühl dich nicht unter Druck gesetzt, Sex zu haben, solange du und dein Körper nicht bereit dafür sind. Sprich mit deiner:m Partner:in, es beim ersten Mal langsam angehen zu lassen. Gleitmittel können dabei helfen, den Sex angenehmer zu machen (20).

Es ist möglich, in den ersten Wochen nach der Geburt wieder schwanger zu werden (12,21). Aus diesem Grund solltest du unbedingt mit einer medizinischen Fachperson über die für dich richtige Verhütungsmethode sprechen (21). Wenn du darüber nachdenkst, in Zukunft erneut schwanger zu werden, empfiehlt es sich, 18 Monate zwischen den Schwangerschaften abzuwarten (21). Wenn zwischen zwei Schwangerschaften weniger als sechs Monate liegen, erhöht dies das Risiko für Komplikationen wie einem niedrigen Geburtsgewicht oder einer Frühgeburt (22).

Nicht nur der Körper muss sich nach der Geburt erholen

Die Heilung nach einer Schwangerschaft und Geburt ist komplex und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. In der Zeit nach der Geburt können viele verschiedene Gefühle auftreten (23). Nach der Geburt können Depressionen und Angstzustände auftreten (24). Dein:e Ärzt:in sollte dich bei Nachsorgeterminen auf postpartale Depressionen hin untersuchen, aber wenn du Bedenken hast, solltest du nicht warten, bis du Hilfe bekommst (12).

ist ein Modus innerhalb von Clue Plus in Verbindung mit dem Clue Schwangerschaftsmodus, der für das Tracken deiner psychischen und physischen Gesundheit in den Wochen und Monaten nach der Geburt bestimmt ist.

eine Illustration der Clue-Blume
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