Photo: Clár McWeeney
Die Wirkung von Koffein auf das prämenstruelle Syndrom (PMS)

Koffein, das meistens aus Kaffee, Tee, koffeinhaltigen Limonaden oder Kakao kommt, könnte man als eine der „Lieblingsdrogen” der Welt bezeichnen (1,2). Im Schnitt nimmt ein Mensch täglich etwa 165 Milligramm Koffein zu sich, was ungefähr 1–2 Tassen Kaffee oder koffeinhaltigem Tee entspricht (1,2).
Wie wirkt Koffein auf den Körper?
Koffein wirkt im Körper wie ein Stimulans und unterbricht vor allem die Funktion des Neurotransmitters Adenosin (3). Wenn kein Koffein da ist, bindet sich Adenosin an seine Rezeptoren (im Gehirn und Körper), was dazu führen kann, dass man sich müde oder weniger konzentriert fühlt (3). Koffein konkurriert mit Adenosin um dieselben Rezeptoren, was zu einer Stimulation führt, vor allem im Gehirn und Rückenmark (3). Diese Stimulation kann zu einem Gefühl erhöhter Energie führen, obwohl manche Leute auch Nervosität, Kopfschmerzen, Unruhe und Schlafstörungen verspüren können (3).

Koffein und PMS
Das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) empfiehlt derzeit, dass Leute, die unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, den Konsum von Koffein vermeiden sollten (4), da es Hinweise darauf gibt, dass Frauen mit PMS tendenziell mehr Koffein konsumieren als Frauen ohne PMS (5–9). Andererseits gibt es Studien, die darauf hindeuten, dass kein Zusammenhang besteht (10–13).
Der Koffeinkonsum und PMS könnten anekdotisch und statistisch zusammenhängen, da Müdigkeit und Depressionen häufige Symptome von PMS sind (14). Im Allgemeinen haben Frauen in der Lutealphase (der zweiten Hälfte des Zyklus nach dem Eisprung) eine langsamere Reaktionszeit bei kognitiven Aufgaben (15), und Frauen mit PMS schneiden bei psychomotorischen Aufgaben während ihrer Lutealphase schlechter ab als während ihrer Follikelphase (der ersten Hälfte ihres Zyklus vor und bis zum Eisprung) (16). Diese Studien deuten darauf hin, dass Frauen kurz vor ihrer Periode unter Müdigkeit und geistiger Erschöpfung leiden können, vor allem wenn sie PMS haben.
Leute, die unter Müdigkeit leiden, versuchen vielleicht, dieses Symptom mit mehr Koffein zu behandeln, was zu dem berichteten Zusammenhang führt. Alternativ können Frauen, die viel Koffein zu sich nehmen, auch andere Verhaltensweisen zeigen, wie zum Beispiel Rauchen, die ebenfalls mit PMS in Verbindung gebracht werden (17), was zu einem falschen Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und PMS führt.
Es ist schwer zu sagen, ob Koffeinkonsum tatsächlich PMS verursachen kann, da es schwierig ist, zu beweisen, dass die Aufnahme von Koffein zu PMS führt. Nur eine Studie hat den Koffeinkonsum vor der Diagnose von PMS untersucht, und es wurde kein Zusammenhang festgestellt (13).
Müdigkeit und die Follikelphase
Wenn du während deiner Follikelphase (der ersten Hälfte des Zyklus) zu Müdigkeit neigst, könnte eine leichte Erhöhung des Koffeinkonsums eine geeignete Option für dich sein, solange du keine negativen Nebenwirkungen verspürst. Alternativ könntest du versuchen, die Symptome durch eine erhöhte Aufnahme von eisenreichen Lebensmitteln zu bekämpfen. Es hat sich gezeigt, dass Frauen in den Wechseljahren von einer Eisensupplementierung profitieren, insbesondere während der Periode (18–20). Zu den eisenreichen Lebensmitteln gehören rotes Fleisch, Huhn, Thunfisch, Blattgemüse, Tofu, Linsen und einige Trockenfrüchte (21).
Extreme Erschöpfung, wie z. B. die Unfähigkeit, morgens aus dem Bett zu kommen oder tagsüber wach zu bleiben, ist nicht normal und kann ein Anzeichen für etwas Schwerwiegenderes sein, wie z. B. Anämie (22) oder Depressionen (23). Wenn du regelmäßig unter extremer Erschöpfung leidest, vor allem in Verbindung mit starker Periodenblutung oder anderen unregelmäßigen Menstruationsbeschwerden, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Clue kann dir dabei helfen, Symptome von Müdigkeit und depressiver Stimmung in den Kategorien „Energie”, „Motivation” und „Mentale Verfassung” zu tracken. Wenn du wissen möchtest, wie sich Koffein auf deinen Zyklus auswirkt, füge benutzerdefinierte Tags hinzu, z. B. „hoher Koffeinkonsum“ oder „Übelkeit durch Koffein“.