Illustration von Katrin Friedmann

Lesezeit: 4 min

Die Chemikalien in deinen Hautpflegeprodukten und und Kosmetika

*Übersetzung: Clara Müller-Kühn

Hast du jemals ungewöhnlich auf eine neue Lotion, Lippenstift oder Rasiergel reagiert? Damit bist du nicht alleine. Chemikalien stecken in allen Produkten, die wir an und in unserem Körper anwenden. Make-Up, Tampons, Zahnpasta, uvm. Einige sind absolut sicher, andere sind nicht getestet und von einigen ist sogar bekannt, dass sie schädlich sind. Wie lassen sich also die guten von den schlechten unterscheiden?

Es gibt drei Arten von Chemikalien in Hautpflegeprodukten, auf die du achten solltest:

Die meisten Chemikalien sind schädlich, wenn sie unter eine der folgenden Kategorien fallen. Nachfolgend findest du ihre jeweilige Definition.

  • Allergen – eine Substanz, die eine allergische Reaktion hervorrufen kann (1). Zum Beispiel: Duft- und Konservierungsstoffe (2).

  • Karzinogen – alle Substanzen, die krebserregend sind (3). Zum Beispiel: Formaldehyd, Mineralöle (4).

  • Endokrine Disruptoren – Chemikalien, die das endokrine System (Hormonsystem) des Körpers beeinträchtigen und negative Auswirkungen auf Entwicklung, Fortpflanzung, Neurologie und Immunsystem haben können (5). Zum Beispiel: BPA, Dioxin, Phthalate (6). Zum endokrinen System gehören Hirnanhangsdrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Nebennieren, Bauchspeicheldrüse, Eierstöcke und Hoden (7).

Die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA untersagt derzeit nur die Verwendung von 11 chemischen Stoffen (8), während die Europäische Union die Verwendung von über 1.300 Inhaltsstoffen verboten hat (9).

In einer Studie aus dem Jahr 2010 heißt es außerdem: "Da in den Vereinigten Staaten fast 80.000 Chemikalien auf dem Markt sind, von denen viele von Millionen Amerikaner:innen im täglichen Leben verwendet werden und die nicht oder nur unzureichend untersucht und weitgehend unreguliert sind, sind zahlreiche Menschen potenziell krebserregenden Umwelteinflüssen ausgesetzt."

Zwar haben sich viele Chemikalien in geringen Dosen (wie z. B. die Substanzen in Tampons) als sicher erwiesen (10), dennoch solltest du zwei Dinge im Hinterkopf behalten: 1. Warum sind die Unternehmen nicht dazu verpflichtet, die vollständige Liste der Inhaltsstoffe offenzulegen? 2. Möchte ich Produkte mit Chemikalien verwenden, die noch nicht dahingehend getestet wurden, ob sie langfristig sicher sind?

Nun weißt du über Allergene, Karzinogene und endokrine Disruptoren Bescheid, aber was kannst du tun, um sie zu meiden?

  1. Lies die Etiketts: genau wie du die Etiketts von Lebensmitteln durchliest, solltest du die Liste der Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten prüfen. Viele der Inhaltsstoffe sind sowohl für deinen Körper als auch für die Umwelt giftig. Die Environmental Working Group (EWG) hat diesen praktischen kleinen Leitfaden zusammengestellt, um dir die Suche nach den sichersten Körperpflegeprodukten zu erleichtern.

  2. Schlage Inhaltsstoffe nach: nutze die Think Dirty-App oder die Skin Deep-Datenbank der EWG (auf Englisch), um die Inhaltsstoffe deiner Kosmetika und ihre Auswirkungen auf Körper und Zyklus zu überprüfen. Diese Tools verraten dir nicht nur, welche Stoffe du meiden solltest, sondern auch warum (11).

  3. Verschaffe dir Gehör: du liebst deine Augencreme einfach, aber kannst die Chemikalien darin nicht ausstehen? Dann nutze deine Stimme und sage es dem Unternehmen. Schreib eine E-Mail oder organisiere eine Twitter-Kampagne. Wenn du deinen Unmut äußerst, hören Unternehmen darauf.

Warum solltest du auf die Chemikalien in deinen Hautpflege- und Kosmetikprodukten achten?

Deine Haut ist dein größtes Organ und absorbiert die Dinge, die du auf sie aufträgst. Das gilt insbesondere für Bereiche des Körpers, an denen die Haut dünner ist (bspw. um die Augen oder die Vagina herum) (13).

In einer Studie aus dem Jahr 2016 gaben Forscher:innen einer Gruppe von 100 Mädchen neue Kosmetika, die drei schädliche Chemikalien (Phthalate, Parabene und Phenol) nicht enthielten, zur Verwendung über einen Zeitraum von drei Tagen. Nach drei Tagen wurden die Mädchen erneut getestet und die Werte dieser Substanzen waren um 20-45 % gesunken (14).

Indem du diese potenziell schädlichen Chemikalien aus deiner täglichen oder wöchentlichen Hautpflegeroutine streichst, kannst du die Belastung und die negativen Auswirkungen drastisch reduzieren.

Du möchtest mehr erfahren?

Die Campaign for Safe Cosmetics (auf Englisch) betreiben Forschung und veröffentlichen wissenschaftlich fundierte Informationen zu diesen Themen. Und tracke deine Haut täglich mit Clue app, um zu sehen, welchen Einfluss bestimmte Produkte auf dich haben.

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